CLT in Sicht – angenehmes Raumklima nicht nur spüren, sondern auch sehen
Die Planung des eigenen Heims ist etwas ganz Besonderes. Da ist sich auch das Architektenehepaar DI Lena Wakolbinger und DI Björn Haunschmid-Wakolbinger einig. Beide waren Planer und BauherrIn zugleich und haben sich in Oberösterreich einen Wohlfühlort für die gesamte Familie geschaffen, der durch die bewusste Kombination aus sandgestrahltem Betonkern, geschliffenem Estrich und Holzwänden in Sichtqualität besticht – das Haus H.
Im Gespräch erzählen uns die Architekten mehr über das 2022 für den Holzbaupreis Oberösterreich nominierte Projekt.
Planung des Eigenheims
Welche Kriterien sollte Ihr Eigenheim erfüllen?
Nach vielen Jahren in Wien haben wir den Entschluss getroffen unseren Familienmittelpunkt wieder nach OÖ zu verlagern. Als Bauherren und auch als Architekten lag ein Hauptaugenmerk auf dem Zusammenspiel von kommunikativen Zonen und Rückzugsmöglichkeiten. Das Herzstück unseres Hauses ist der Essbereich mit Luftraum über beide Geschosse, der durch den angrenzenden Betonkern noch hervorgehoben wird. Der Spielebereich als kommunikative Zone im Obergeschoß, erhielt durch eine großzügige Verglasung eine Verbindung zum Gemeinschaftsbereich im Erdgeschoss. Die Kinderzimmer in unmittelbarer Nähe des Spielezimmers erhielten jeweils eine zweite Ebene unter dem Dach, um eine individuelle Rückzugsmöglichkeit zu schaffen.
“Ein Grundgedanke war, die verwendeten Materialien nicht nur durch ein verbessertes Raumklima zu spüren, sondern auch sichtbar zu machen. Die Kombination aus sandgestrahltem Betonkern, geschliffenem Estrich und Holzwänden in Sichtqualität stehen in einer Symbiose zueinander, die die Wohnqualität immens erhöht.”.
Björn Haunschmid-Wakolbinger
Entscheidung für natürliche Rohstoffe
Sie haben sich bei diesem Projekt für CLT (Cross Laminated Timber) entschieden. Warum?
Um unseren ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, haben wir uns sofern möglich für natürliche Rohstoffe entschieden. Ein Grundgedanke war, die verwendeten Materialien nicht nur durch ein verbessertes Raumklima zu spüren, sondern auch sichtbar zu machen. Die Kombination aus sandgestrahltem Betonkern, geschliffenem Estrich und Holzwänden in Sichtqualität stehen in einer Symbiose zueinander, die die Wohnqualität immens erhöht.
Welchen Vorteil wies der Baustoff für dieses Projekt auf?
Aufgrund der vorgefertigten Holzelemente hat sich die Bauzeit merklich verkürzt. Die konstruktiven Wände sowie die Dachelemente wurden innerhalb von 3 Tagen aufgestellt, mit anderen Baustoffen undenkbar.
Herausforderungen
Was waren die Herausforderungen, die dieses Projekt an Sie als Architekten/Planer gestellt hat?
Der Vorteil der raschen Bauzeit fordert eine intensivere Planung im Vorfeld. Das Bauen mit vorgefertigten CLT-Elementen folgt anderen Regeln als eine herkömmliche Bauweise mit Beton oder Ziegel. Gewisse Elementlängen und -breiten müssen berücksichtigt werden, um wirtschaftlich zu bleiben, erforderliche statische Verbindungen und Elementstärken bedürfen einer frühzeitigen Abstimmung. Mit der ausführenden Zimmerei Buder und ZMP hatten wir sehr engagierte Partner.
Für den Holzbau verantwortlich – Zimmerei Buder
Das Zimmereiunternehmen aus St. Ulrich in Oberösterreich beschäftigt derzeit 23 Mitarbeiter und hat sich auf den Massivholzbau spezialisiert.
Sie sind von dieser nachhaltigen, ökologischen und zukunftsweisenden Bauweise überzeugt und bereits seit 20 Jahren im Geschäft.
Website der Zimmerei Buder
Fotos I Gregor Graf
Statik I ZMP
Architektur&Planung I DI Lena Wakolbinger & DI Björn Haunschmid-Wakolbinger (franz&sue ZT)